Wir haben die aufregendsten neuen Forschungen auf dem Gebiet der Genetik und Zellforschung der letzten Woche zusammengestellt.
NCCS-Studie nutzt Exosomen zur Überwindung der Resistenz gegen epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor-Inhibitoren
In einer neuen Studie haben klinisch-wissenschaftliche Mitarbeiter und Forscher des National Cancer Centre Singapore (NCCS) gezeigt, dass Exosomen erfolgreich zur Behandlung von Plattenepithelkarzinomen eingesetzt werden können, die in der Regel resistent gegen epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitoren (EGFR-TKIs) sind. Ihre Forschung ist die erste, bei der Exosomen zur Bekämpfung von TKI-resistenten Krebsarten in Singapur eingesetzt wurden. Die Ergebnisse wurden letzten Monat in der Zeitschrift Developmental Cell veröffentlicht.
Neue therapeutische Mechanismen und Strategien für intrazerebrale Blutungen: Exosomen im Fokus
Die intrazerebrale Blutung (ICH) ist ein primäres, nicht-traumatisches zerebrales Ereignis, das mit erheblicher Sterblichkeit und Behinderung einhergeht. Trotz der Fortschritte beim Verständnis der Ätiologie und der Verfeinerung der Diagnosetechniken ist eine validierte Behandlung, die die Prognose der ICH deutlich verbessert, nach wie vor schwer zu finden. Exosomen, eine Unterart der extrazellulären Vesikel, kapseln bioaktive Komponenten ein, vor allem microRNAs (miRNAs), die die interzelluläre Kommunikation erleichtern und regulieren. Gegenwärtig haben Exosomen aufgrund ihrer Nanostruktur, ihrer minimalen Immunogenität, ihrer geringen Toxizität, ihrer inhärenten Stabilität und ihrer Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, ein erhebliches Interesse an der klinischen Transformation geweckt. Eine Fülle von Studien hat gezeigt, dass Exosomen die Prognose von ICH durch Anti-Apoptose, Neurogenese, Angiogenese, Entzündungshemmung, Immunmodulation und Autophagie verbessern können, vor allem durch den Transport oder die Überexpression ausgewählter miRNAs. Noch wichtiger ist jedoch, dass Exosomen leicht mit spezifischen miRNAs oder bioaktiven Verbindungen ausgestattet werden können, um so ein Verabreichungssystem zu schaffen, das ihr Anwendungspotenzial erweitert. Diese Übersicht konzentriert sich auf das therapeutische Potenzial von Exosomen bei ICH, untersucht die molekularbiologischen Mechanismen, die durch bestimmte miRNAs vermittelt werden, und erörtert die Vorteile, Herausforderungen und Zukunftsaussichten bei der Behandlung von ICH. Wir hoffen, dass ein umfassendes Verständnis der Exosomen auf der Grundlage von miRNAs neue Erkenntnisse über die Behandlung von ICH liefern und die Übertragung der Exosomenforschung vom Labor in die klinische Praxis fördern wird.
Tailoring von apoptotischen Körpern für diagnostische und therapeutische Anwendungen: Fortschritte, Herausforderungen und Perspektiven
Apoptotische Körper (ABs) sind extrazelluläre Vesikel, die während der Apoptose freigesetzt werden und verschiedene biologische Aktivitäten besitzen. Ursprünglich wurden ABs als Müllsäcke betrachtet, deren Hauptfunktion die Beseitigung apoptotischer Zellen ist. Neuere Forschungen haben ergeben, dass ABs verschiedene biologische Wirkstoffe tragen und abgeben und von umliegenden und entfernten Zellen aufgenommen werden, wodurch sie die Zellfunktionen und das Zellverhalten beeinflussen. Die durch ABs vermittelte interzelluläre Kommunikation ist an verschiedenen physiologischen Prozessen wie Entzündungshemmung und Geweberegeneration sowie an der Entstehung einer Vielzahl von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurodegeneration und Entzündungskrankheiten beteiligt. ABs in biologischen Flüssigkeiten können als Fenster für veränderte Zell- und Gewebezustände verwendet werden, die bei der Diagnose und Prognose verschiedener Krankheiten eingesetzt werden können. Die strukturelle und konstituierende Vielseitigkeit von ABs bietet Flexibilität für die Anpassung von ABs an die diagnostischen und therapeutischen Bedürfnisse von Krankheiten. Ein tiefgreifendes Verständnis der Bestandteile von ABs und ihrer biologischen Funktionen ist für die effektive Anpassung von ABs, einschließlich der Modifizierung der Biomembran und der Bestandteile der Ladung, unerlässlich. Ansätze zur Anpassung von ABs, einschließlich physikalischer, chemischer, biologischer und genetischer Methoden, wurden für die Umsetzung in der Krankheitsdiagnose, -prognose und -therapie vorgeschlagen. Diese Übersicht fasst die neuesten Entwicklungen bei den Ansätzen zur Anpassung von ABs zusammen, erörtert die bestehenden Herausforderungen und spekuliert über die Aussichten für effektive diagnostische und therapeutische Anwendungen.
Die molekularen Konversationen von Sarkomen: Exosomale nicht-kodierende RNAs in der Tumorbiologie und ihre translationalen Perspektiven
Exosomen vermitteln über ein kompliziertes Signalnetzwerk den Crosstalk von Zelle zu Zelle, an dem eine Vielzahl von Biomolekülen beteiligt ist. In den letzten Jahren hat sich die zentrale Rolle von Exosomen und ihrer nicht-kodierenden RNA-Fracht bei der Entwicklung und dem Fortschreiten verschiedener Krebsarten deutlich gezeigt. Insbesondere die Tumormasse und ihre Mikroumgebung entwickeln sich gemeinsam durch zelluläre Kommunikation, bei der diese extrazellulären Vesikel in Nanogröße zu den wichtigsten Akteuren gehören. Das Wissen über die zellulären und molekularen Mechanismen, die an dieser Kommunikation beteiligt sind, wird den Weg für neuartige Exosomen-basierte therapeutische RNAs sowie für innovative prognostische und diagnostische Instrumente ebnen. Trotz des wertvollen therapeutischen Potenzials und der klinischen Relevanz von Exosomen wurde über ihre Rolle bei Sarkomen bisher nur vage berichtet, da diese Krebsart sehr selten und sehr heterogen ist. Hier haben wir die wissenschaftliche Literatur durchforstet, um die vielfältige Rolle der exosomalen nicht-kodierenden RNAs als Vermittler der Zell-zu-Zell-Kommunikation bei den Sarkom-Subtypen zu entschlüsseln.
Die Konzentration der extrazellulären Speichelvesikel steht in Zusammenhang mit Fettleibigkeit
Ein Team von Forschern des Helmholtz-Instituts für Stoffwechsel-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) der Helmholtz-Gemeinschaft in Leipzig und der Universität Leipzig hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Konzentration von extrazellulären Speichelvesikeln und Schlüsselparametern der Adipositas aufgedeckt. Diese Entdeckung bringt das Verständnis dafür voran, wie diese winzigen Botenstoffe den Stoffwechsel und das Essverhalten beeinflussen können. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht.